Die Reflexion über vergangene Investitionserfahrungen kann wertvolle Erkenntnisse liefern, um häufige Fehler zu vermeiden. Vor einigen Jahren veröffentlichte ich einen Artikel, der meine größten Fehler beim Kauf von Aktien thematisierte und dabei spezifische Anlagefehler hervorhob. Kürzlich habe ich meine Anlagengeschichte gründlich evaluiert, um wiederkehrende Probleme zu identifizieren, die sich negativ auf die Renditen auswirken.
Diese Analyse hatte das Ziel, die wesentlichen Faktoren hinter einer schlechten Performance zu entdecken.
Ich wendete einen systematischen Ansatz an, um fünf entscheidende Fehler zu identifizieren, mit denen Investoren häufig konfrontiert sind. Auch wenn diese Erkenntnisse nicht bahnbrechend erscheinen mögen, bestätigen sie doch, was viele erfahrene Anleger bereits wissen. Besonders interessant war, dass viele dieser Probleme weniger mit der ursprünglichen Aktienauswahl zu tun haben, sondern mehr mit den Feinheiten der Portfoliomanagement-Entscheidungen, wie etwa dem richtigen Zeitpunkt zum Kauf von zusätzlichen Aktien oder dem Verkauf von Anlagen.
Häufige Fehler bei der Aktienauswahl
Follower-Investments
Eine bedeutende Falle sind die sogenannten Follower-Investments, bei denen Entscheidungen durch die Empfehlungen oder Portfolios anderer Anleger beeinflusst werden. Obwohl die Vorschläge verlockend erscheinen mögen, kann der Mangel an persönlicher Überzeugung zu schlechten Ergebnissen führen.
Investitionen erleben selten eine lineare Entwicklung in Richtung ihres fairen Wertes; stattdessen sind sie oft unvorhersehbaren Schwankungen ausgesetzt. Ein Beispiel: Enttäuschende Quartalszahlen können dazu führen, dass der Aktienkurs um 15 bis 20 % einbricht. Wenn Sie keine eigene eingehende Analyse durchgeführt haben, stehen Sie möglicherweise vor der Frage, ob Sie verkaufen, mehr kaufen oder einfach abwarten sollten. Im Gegensatz dazu sind diejenigen, die die ursprüngliche Investitionsthese entwickelt haben, wahrscheinlich selbstbewusster in ihren Entscheidungen und können besser einschätzen, ob der jüngste Rückgang ihre anfängliche Überlegung beeinträchtigt.
Fehler der Unterlassung
Der Begriff Fehler der Unterlassung stammt aus der Psychologie und bezieht sich auf die Fehler, die durch Nicht-Handeln entstehen, statt durch falsches Handeln. Der renommierte Investor Charlie Munger stellte fest, dass seine größten Fehler nicht aus schlechten Investitionen resultierten, sondern aus verpassten Gelegenheiten. Er bemerkte: „Fehler der Unterlassung kosten uns viel mehr als Fehler der Kommission.”
Solche Fehler treten auf, wenn eine potenziell lukrative Investition erkannt, aber aufgrund von Zögern, Überanalyse oder Bequemlichkeit mit dem Status quo nicht verfolgt wird. Man findet sich in einer Situation wieder, in der man das Geschäftsmodell eines Unternehmens versteht, die Bewertung vernünftig erscheint und die Marktbedingungen günstig sind, aber man zögert zu handeln. Rückblickend könnte man feststellen, dass die Beibehaltung dieser Aktie über die Jahre erhebliche Renditen hätte bringen können.
Fallen im Portfoliomanagement
Roundtrips und frühe Ausstiege
Ein weiteres frustrierendes Szenario, dem viele Investoren begegnen, ist das, was als Roundtrip bezeichnet wird. Diese Situation tritt auf, wenn der Wert einer Aktie erheblich steigt, der Investor jedoch versäumt, zu verkaufen, nur um schließlich wieder zum ursprünglichen Kaufpreis zurückzukehren. Auch wenn es auf dem Papier wie ein Gewinn aussieht – vielleicht eine Steigerung von 50 % oder sogar 100 % – ist das endgültige Ergebnis oft enttäuschend. Eine persönliche Erfahrung hatte ich während meiner Investition in Drillisch, wo ich genau dieses Muster beobachten konnte.
Roundtrips können besonders ernüchternd sein, da sie einen grundlegenden psychologischen Fehler offenbaren: Wir neigen oft dazu, nicht realisierte Gewinne als „sicher“ zu betrachten. Wenn der Aktienkurs zu fallen beginnt, halten wir oft an der Hoffnung auf einen weiteren Anstieg fest, der möglicherweise nie eintreten wird. Es ist wichtig, Investitionen genau zu beobachten, insbesondere bei zyklischen Unternehmen, bei denen Marktveränderungen zu raschen Veränderungen sowohl in der Bewertung als auch in den Fundamentaldaten führen können.
Verluste effektiv managen
Es ist wohl einer der schädlichsten Fehler, Verluste ansammeln zu lassen. Die Logik ist einfach: Eine Aktie, die um 50 % gefallen ist, muss um 100 % steigen, um wieder den Break-even zu erreichen. Wenn die Rückgänge steil sind – etwa ein Rückgang von 75 % – wird die erforderliche Erholung noch herausfordernder. Das Festhalten an einer fallenden Aktie führt oft zu kognitiver Dissonanz, bei der es zunehmend schwierig wird, Untätigkeit zu rechtfertigen.
Ein praktischer Ansatz zur Minderung dieses Problems besteht darin, Ihre Positionen zu reevaluieren, wenn Verluste 20 bis 30 % erreichen. Diese Bewertung sollte zu einer von zwei Entscheidungen führen: entweder das Investment erhöhen oder die Position vollständig aufgeben. Darüber hinaus sollten Sie, wenn der erwartete Zeitrahmen für die Wertsteigerung einer Aktie Ihre ursprünglichen Schätzungen erheblich übersteigt, in Erwägung ziehen, Ihr Kapital umzuschichten. Verzögerungen beim Erreichen der Zielpreise verringern nicht nur die Renditen, sondern können im Laufe der Zeit auch die Effektivität Ihrer Anlagestrategie untergraben.
Ich wendete einen systematischen Ansatz an, um fünf entscheidende Fehler zu identifizieren, mit denen Investoren häufig konfrontiert sind. Auch wenn diese Erkenntnisse nicht bahnbrechend erscheinen mögen, bestätigen sie doch, was viele erfahrene Anleger bereits wissen. Besonders interessant war, dass viele dieser Probleme weniger mit der ursprünglichen Aktienauswahl zu tun haben, sondern mehr mit den Feinheiten der Portfoliomanagement-Entscheidungen, wie etwa dem richtigen Zeitpunkt zum Kauf von zusätzlichen Aktien oder dem Verkauf von Anlagen.0