Vor neun Monaten habe ich eine entscheidende Wende in meiner Anlagestrategie vollzogen: Ich habe mein Portfolio radikal vereinfacht und investiere nun ausschließlich in den SPDR MSCI ACWI IMI. Aber warum gerade dieser ETF? Ich bin überzeugt, dass ein einziges, global diversifiziertes Produkt die beste Möglichkeit darstellt, um von den Chancen der Märkte zu profitieren.
In diesem Artikel teile ich meine Erfahrungen und Herausforderungen während dieses Prozesses und erläutere, warum weniger manchmal mehr ist.
Der SPDR MSCI ACWI IMI: Ein umfassender Ansatz
Der SPDR MSCI ACWI IMI ETF bildet einen der umfassendsten Aktienindizes weltweit ab und umfasst etwa 99 % der globalen investierbaren Marktkapitalisierung. Er schließt Large, Mid und Small Caps ein und bietet eine beeindruckende Streuung über 47 Länder. Die Entscheidung, in diesen ETF zu investieren, war nicht leicht, aber die niedrigen Kosten von nur 0,17 % p.a. sowie eine aktuelle Dividendenrendite von 1,88 % machen ihn besonders attraktiv. Wer könnte da widerstehen?
Die Welt der ETFs kann oft verwirrend sein. Vor meiner Entscheidung habe ich mit verschiedenen ETFs und tausenden von Aktien experimentiert, doch die Verwaltung wurde zunehmend unübersichtlich. Diese Erfahrung zeigt, dass viele Anleger, die in der Hoffnung auf Diversifikation in zahlreiche Produkte investieren, häufig den Überblick verlieren und letztendlich nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen. Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, ob weniger nicht manchmal mehr sein könnte?
Kritikpunkte und Herausforderungen
Ein häufiger Kritikpunkt an der Replikationsmethode des SPDR MSCI ACWI IMI ist, dass der ETF lediglich in 3.917 Aktien investiert, während der Index etwa 9.000 Positionen umfasst. Das bedeutet, dass der Fonds nicht physisch alle Titel abbildet. In meiner Analyse habe ich jedoch festgestellt, dass die Abweichungen zur Indexentwicklung bislang minimal waren. Diese optimierte Replikation ermöglicht ein schlankeres Fondsmanagement und hat zu einem niedrigeren Total Expense Ratio (TER) beigetragen, was für viele Anleger von großer Bedeutung ist.
Ein weiterer Punkt, der oft zur Diskussion steht, ist das vergleichsweise niedrige Fondsvolumen der ausschüttenden Anteilsklasse, das bei etwa 40 Millionen USD liegt. Viele etablierte ETFs weisen deutlich höhere Volumina auf. Allerdings ist die thesaurierende Schwesterklasse bereits seit 2011 aktiv und verwaltet über 3,2 Milliarden USD. Das gibt mir Vertrauen in die Stabilität und Zukunftsfähigkeit des Produkts. Ist es nicht beruhigend, wenn ein Produkt bereits eine solide Basis hat?
Vor- und Nachteile der simplen ETF-Strategie
Die Entscheidung, nur einen einzigen ETF zu nutzen, hat meine Anlagestrategie erheblich vereinfacht. Kein ständiges Rebalancing, keine komplizierten Depotstrategien mehr – ich investiere wöchentlich 250 Euro in den SPDR MSCI ACWI IMI über einen Sparplan bei Trade Republic, ganz ohne Ordergebühren. Diese Einfachheit hat es mir ermöglicht, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren: langfristige Wertsteigerung und passive Einkommensströme.
Die Diversifikation ist mit fast 4.000 Unternehmen aus 11 Branchen und 47 Ländern ebenfalls gegeben. Natürlich ist der ETF stark US-amerikanisch geprägt, mit einem Anteil von über 62 %. Doch sollte man dies nicht als Nachteil, sondern als Spiegel der globalen Märkte betrachten. In der Vergangenheit haben wir gelernt, dass Märkte volatil sind. Wie können wir uns also am besten absichern und gleichzeitig von diesen Schwankungen profitieren?
Fazit und Ausblick
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass meine Entscheidung für den SPDR MSCI ACWI IMI ETF mir nicht nur eine klare Strategie geboten hat, sondern auch mein Vertrauen in die Marktmechanismen gestärkt hat. Auch wenn kein Produkt perfekt ist, kommt dieser ETF meiner Idealvorstellung des prognosefreien Investierens erstaunlich nahe. Ich werde meinen Sparplan fortführen und meine Investitionen schrittweise erhöhen – ohne Markt-Timing und ohne unnötige Komplexität.
In einer Zeit, in der Finanzprodukte immer komplexer werden, zeigt mein Ansatz, dass Einfachheit und Klarheit der Schlüssel zu nachhaltigem Investieren sind. Ich lade alle Anleger ein, sich Gedanken über ihre Strategien zu machen und zu prüfen, ob eine Vereinfachung auch für sie von Vorteil sein könnte. Haben Sie schon darüber nachgedacht, wie viel einfacher Ihre Finanzplanung sein könnte?