Vor einigen Wochen verkaufte ich meine Anteile an Warner Bros. Discovery (WBD) mit einem erheblichen Gewinn. Am 19. November erreichte der Aktienkurs den von mir festgelegten Fair Value von 24 USD, was mich zur Veräußertung meiner Aktien bewegte. Diese Entscheidung basierte auf einer sorgfältigen Sum-of-the-Parts-Analyse, die ich zuvor durchgeführt hatte.
In diesem Artikel möchte ich die Beweggründe für meinen Verkauf sowie die aktuellen Geschehnisse rund um Warner Bros.
und die Übernahme durch Netflix beleuchten. Für viele Anleger stellt sich die Frage, ob ich bereue, meine Aktien vor der Ankündigung der Netflix-Übernahme verkauft zu haben. Tatsächlich hätte ich dadurch einen weiteren Kursgewinn von 25 % verpassen können. Aber war das wirklich ein Fehler?
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Analyse der Verkaufsentscheidung
Mein Verkauf war das Ergebnis einer klaren Exit-Strategie. Ich hatte WBD-Aktien zu einem durchschnittlichen Preis von 12 USD erworben und konnte sie schließlich mit einem Gewinn von fast 100 % verkaufen. Das Erreichen des Fair Value war eine wichtige Kennzahl, die ich in meiner Analyse festgelegt hatte. Trotz meiner optimistischen Einschätzung des Geschäftsmodells von Warner Bros. war ich auch vorsichtig, da ich die Marktentwicklungen genau im Auge behielt.
Ein weiterer Aspekt, der meine Entscheidung beeinflusste, war die Bewertung des Unternehmens. In meiner Analyse hatte ich einen Unternehmenswert von etwa 58,5 Milliarden USD für die Warner Bros. Division ermittelt, basierend auf einem EBITDA-Multiple von 13 und einem EBITDA von 4,5 Milliarden USD. Die von Netflix angebotenen 82,7 Milliarden USD für Warner Bros. werfen jedoch Fragen auf.
Die Netflix-Übernahme und ihre Implikationen
Netflix hat kürzlich angekündigt, Warner Bros. Discovery zu übernehmen und bietet dafür einen erheblichen Betrag, der sowohl Bargeld als auch Aktien umfasst. Diese Übernahme betrifft nicht nur die Streaming-Plattform, sondern auch bedeutende Franchises wie DC und Harry Potter. Doch wie rechtfertigt Netflix diese hohen Kosten?
Die aktuelle Bewertung von Warner Bros. durch Netflix spiegelt den Hype um künstliche Intelligenz wider, der in der Unterhaltungsbranche vorherrscht. Netflix scheint davon auszugehen, dass durch Kostensenkungen und Synergieeffekte erhebliche Einsparungen möglich sind. Ich bezweifle jedoch, dass die Konsumenten sich langfristig für Inhalte begeistern können, die von KI generiert werden. Die Herstellung hochwertiger Unterhaltung bleibt ein arbeitsintensives Geschäft, auch wenn technologische Unterstützung durch KI bereitgestellt wird.
Reflexion über verpasste Gewinne
Natürlich stellt sich die Frage, ob ich über meinen vorzeitigen Verkauf ärgern sollte. Hätte ich bis heute gewartet, würde der fiktive Verkaufspreis bei etwa 30 USD liegen, was meinen Gewinn auf über 150 % erhöhen würde. Doch als erfahrener Investor habe ich gelernt, dass es nicht ratsam ist, auf immer steigende Kurse zu spekulieren.
Die Entscheidung zum Verkauf war daher nicht nur strategisch, sondern auch emotional. Verpasste Gewinne sind häufig ein Frustrationspunkt für Anleger, insbesondere für weniger erfahrene. Ich habe jedoch gelernt, dass es wichtiger ist, Gewinne zu realisieren, als sich von der Hoffnung auf weitere Kurssteigerungen leiten zu lassen.
Wichtige Überlegungen für zukünftige Investitionen
Wenn ich über meine Erfahrungen mit Warner Bros. nachdenke, erkenne ich, dass es auch wichtig ist, Kapital für neue Investitionen freizusetzen. In den letzten Monaten habe ich in Unternehmen wie UiPath und Elastic investiert, die vielversprechende Gewinne zeigen. Diese Bewegungen im Portfolio sind entscheidend, um meine Anlagestrategie weiterzuentwickeln.
Ich bin mit meinem Verkauf von WBD-Aktien zufrieden. Ich habe einen profitablen Exit erzielt und gleichzeitig die Möglichkeit geschaffen, in neue, vielversprechende Unternehmen zu investieren. Die Emotionen und das Bedauern über verpasste Gewinne sind Teil des Investorenlebens, sollten jedoch nicht über die langfristige Strategie bestimmen.
