In der letzten Woche veröffentlichten die großen Technologieunternehmen ihre Quartalszahlen, was zu zahlreichen Kommentaren und Analysen führte. Während Medien und Analysten die beeindruckenden Gewinne von Unternehmen wie Amazon und Alphabet hervorhoben, blieb ein entscheidender Aspekt oft unbeachtet: die Qualität dieser Gewinne.
Die Aktienkurse stiegen nach den positiven Berichten, doch es lohnt sich, die zugrunde liegenden Zahlen genauer zu betrachten. Es ist wichtig, die Mechanismen hinter den scheinbar erfreulichen Ergebnissen zu verstehen, um mögliche Risiken und Fehleinschätzungen zu identifizieren.
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Die Gewinnentwicklung bei Amazon und Alphabet
Die Aktie von Amazon erlebte einen spektakulären Anstieg nach den Q3-Zahlen, die einen Nettogewinn von 21,2 Milliarden Dollar auswiesen – ein beeindruckendes Plus von 38 % im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zahlen lassen vermuten, dass das Unternehmen im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz (KI) profitabel wächst.
Doch hier ist Vorsicht geboten: Ein wesentlicher Teil dieses Gewinns stammt aus einer Neubewertung einer KI-Firma, die selbst massive Verluste einfährt. Ohne diese einmalige Zuschreibung wäre der Gewinn pro Aktie nicht gestiegen, sondern tatsächlich um einen zweistelligen Prozentsatz gesunken. Wie nachhaltig ist dieser Gewinn, wenn er auf solch fragwürdigen Grundlagen beruht?
Die Rolle des Financial Engineering
Bei Alphabet ist die Situation ähnlich. Nach der Veröffentlichung der Q3-Zahlen stieg der Kurs auf ein neues Rekordhoch, gestützt durch eine Gewinnsteigerung von 35 %. Doch wie bei Amazon zeigt sich auch hier, dass der tatsächliche Gewinn ohne Sondereffekte nur um 4 % zulegte.
Es ist klar, dass sich hinter diesen beeindruckenden Zahlen ein ausgeklügeltes Financial Engineering verbirgt, das die Gewinne aufhübscht. Diese Manipulationen werfen die Frage auf, ob die aktuelle Marktbegeisterung tatsächlich gerechtfertigt ist oder ob Anleger einem Trugschluss auf den Leim gehen.
Die Auswirkungen auf den Markt
Die Reaktionen der Märkte auf diese Quartalszahlen könnten ganz anders aussehen, wenn die Berichterstattung die Realität der Zahlen widerspiegeln würde. Ein Rückgang des Gewinns bei Amazon oder eine stagnierende Profitabilität bei Alphabet hätte wahrscheinlich zu einem massiven Wertverlust dieser Unternehmen geführt. Die Marktkapitalisierung von Amazon könnte in diesem Szenario um 500 Milliarden Dollar niedriger sein.
Es ist besorgniserregend, dass viele Analysten und Kommentatoren diesen entscheidenden Aspekt der Quartalszahlen ignorieren oder nicht ausreichend betonen. Es stellt sich die Frage, ob die Berichterstattung über diese Unternehmen in ihrer Tiefe und Genauigkeit leidet. Vielleicht sind viele der vorliegenden Analysen nicht von Menschen, sondern von Künstlicher Intelligenz verfasst, die nicht die nötige Tiefe für eine fundierte Analyse aufbringt.
Ein Aufruf zur Wachsamkeit
Die jüngsten Quartalszahlen der Big Techs bieten einen faszinierenden Einblick in die aktuelle Marktdynamik. Es ist jedoch entscheidend, die Qualität der Gewinne zu hinterfragen. Die positive Entwicklung, die in den Schlagzeilen gefeiert wird, könnte in Wirklichkeit eine Blase darstellen, die durch finanzielle Manipulationen unterstützt wird.
In Anbetracht dieser Überlegungen ist es ratsam, die Entwicklungen bei Amazon und Alphabet genau zu beobachten und sich nicht nur von den Zahlen blenden zu lassen. Die Zukunft dieser Unternehmen könnte von Faktoren abhängen, die in der gegenwärtigen Berichterstattung oft nicht angesprochen werden.
